Ehrengauschützenmeister Willi Hanika verstorben

erstellt am 26. Dezember 2021 um 13:51 von mr

Willi Hanika mit 89 Jahren gestorben

Der ehemalige Stadtrat Willi Hanika führte als Gauschützenmeister im Schützengau Aichach viele Neuerungen ein und engagierte sich dazu auch in seinem Heimatort Klingen.

Willi Hanika †

VON ERICH ECHTER

Ein großer Förderer und Repräsentant des Schützenwesens im Landkreis Aichach-Friedberg ist mit 89 Jahren gestorben. Der Schützengau Aichach trauert um seinen Ehrengauschützenmeister und Ehrenmitglied des Schützenbezirks Oberbayern, Willi Hanika.

Willi Hanika hat sich als Gauschützenmeister um das Schützenwesen besondere Verdienste erworben. Von 1973 bis 1976 war er Dritter Gauschützenmeister und Geschäftsführer des Schützengaues Aichach. Das Amt des Ersten Gauschützenmeisters, das er von Josef Baudrexl aus Ecknach übernahm, hatte er von 1977 bis 1994 inne. „Wer rastet, der rostet“, war immer seine Devise. Den Schützengau Aichach unterstützte der jetzt Verstorbene, solange es seine Kräfte zuließen, tatkräftig.

Besonders geschätzt wurde Hanika vom Bezirks- und Landesschützenmeisteramt. Hanika war es, der im Rahmen der Gebietsreform den Schützengau Aichach nicht in den Schützenbezirk Schwaben eingliederte, sondern weiter beim Bezirk Oberbayern beließ. Unter seiner Regie gab es zahlreiche Neuerungen im Gau. 1983 brachte er die erste Sportschützeninformation auf den Weg. Ein derartiges Heft gab und gibt es nur in ganz wenigen Gauen.

In seiner Amtszeit wurde 1992 das Buch zum 40-jährigen Bestehen des Sportschützengaues Aichach mit Festabend herausgegeben. In seine Amtszeit fällt auch die Einführung des Gauschützenballes. Hanika organisierte bei der Stadt Räume für ein „Gauzimmer“. Das erste war in der Martinstraße hinter dem Feuerwehrhaus. Dort war das Büro des Sportschützengaues, wo jeden ersten Montag im Monat „Sprechstunde“ für die Schützenmeister war. Er war für das angehende digitale Zeitalter recht aufgeschlossen und führte das EDV-Wesen auch im Schützensport ein.

Auch die Jugend lag ihm sehr am Herzen. Er forderte die Vereine immer auf, für die Jugend offen zu sein. Im Gauvorstand wurde 1973 das Amt eines Jugendleiters geschaffen, der sich speziell um den Nachwuchs im Gau kümmerte. Das lag bei anderen Gauen noch in ferner Zukunft. Der Verstorbene stand zudem für die Gleichberechtigung von Frau und Mann im Schützenwesen. Daher förderte er weibliche Sportler und Mitglieder in den Vereinen. Hart getroffen hat ihn der frühe Tod seines Nachfolgers im Gauschützenmeisteramt, Nikolaus Wittmeir, im Dezember 2007. Beide verband eine tiefe Freundschaft.

Für sein großes ehrenamtliches Engagement wurde Hanika der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Seit seinem 18. Lebensjahr war Hanika dem Schießsport eng verbunden. Ehrenamtlich engagierte er sich auch in seinem Heimatort Klingen. Viele Jahre zeichnete er für das dortige Bürgerhaus verantwortlich. Weiter war Willi Hanika zwei Perioden für die CSU im Aichacher Stadtrat. Seinen Lebensabend verbrachte er im Seniorenheim der Arbeiterwohlfahrt an der Oskar-von-Miller-Straße in Aichach.

(Foto: Erich Echter)

 

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